wurde. Vasco d a Gama setzte das Unternehmen fort und lan-bete in stlicher Fahrt an der Westkste Indiens; er hat den Ruhm, 1498 den Seeweg nach Indien gefunden zu haben.
Die Entdeckung Amerikas 1492. Whrend die Portugiesen durch die Umselegung Afrikas Indien zu finden hofften, suchte Ko-lumbus dasselbe Ziel auf einem anderen Wege zu erreichen. Er
Schiffe des Kolumbus.
hatte hierbei das Glck, auf einen neuen Erdteil zu stoen, der zwar schon vor Jahrhunderten von Wikingern betreten, dessen Kenntnis in spterer Zeit aber wieder verloren gegangen war.
Christoph Kolumbus, ein Genuese von Geburt, war bereits mit dem vierzehnten Lebensjahr auf die See gekommen und hatte sich zu einem khnen und geschickten Seefahrer ausgebildet. Nachdem er durch den Florentiner Gelehrten Toscanelli auf die Kugelgestalt der Erde aufmerksam gemacht war, schlo er sich der Meinung desselben an, da man auch auf westlicher Fahrt Indien erreichen knne. Er nahm sich vor, dafr den Beweis zu erbringen. Seltenes Rohr, knstlich gearbeitetes Holz, Leichen von ganz fremdem Aussehen, die an der Westkste Europas angetrieben
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König Friedrich I.
Habsburgischen Prinzen seine Stimme zu geben und seinen Verpflichtungen als deutscher Reichsfürst nachzukommen.
So kam nach langwierigen Verhandlungen endlich im Jahre 1700 am 16. November der sog. Kronvertrag zu stände, worin der Kaiser erklärte, „daß er und sein Sohn, wenn der Kurfürst sich wegen seines Herzogtums Preußen zum Könige ausrusen und krönen lassen wolle, ihn unverzögert sür einen König in Preußen ehren, würdigen und erkennen, auch befördern wolle, daß dieses von anderen Mächten geschehe."
Die Krönung. Bald nach Abschluß dieser Verhandlungen setzte sich von Berlin aus ein ungeheurer Zug von Wagen, zu deren Fortschaffung 30000 Pferde nötig waren, nach Königsberg in Bewegung, wo in der alten Hauptstadt Preußens mit aller Pracht die Krönnngs-feierlichkeiten begangen werden sollten.
4*
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55
sicht war, hier den Ausgang der Schlacht zu beobachten und es
alsdann mit der Partei zu halten, zu welcher sich das Glück
Hinneigen würde. Als dem Tullns dieses gemeldet wurde, faßte
er sich schnell und rief so laut, daß selbst die Feinde es hören
konnten: ans seinen Befehl ziehe sich das albanische Heer seit-
wärts, um dem Feinde in den Rücken zu fallen. Dies erregte
Schrecken unter den Fidenatern und Vejentern. Zuerst nahmen die
Fidenater die Flucht, weil sie wirklich fürchteten, von den ver.-
rätherischen Albanern umzingelt und von-ihrer Stadt abgeschnit-
ten zu werden. Die Flucht der Fidenater zog auch bald die der
Bejenter nach sich. Jetzt eilte Mettus in die Ebene hinab zum
Tullns und wünschte ihm Glück zu seinem herrlichen Siege.
Tullns verbarg seinen Zorn. Er empfing den Verräther mit
Güte, als ob er nichts bemerkt hätte; beschicd aber beide Heere
ans den folgenden Tag zu einer Versammlung. Die Albaner
erschienen zuerst, alle ohne Waffen; bewaffnet stellten sich die
Römer um sie herum. Jetzt trat Tullns auf und enthüllte den
schändlichen Verrath des Mettus und verkündete die Strafe, die
er ihm und seinem Volke bestimmt hatte. Er selbst wurde an
zwei Wagen festgebunden, die Gespanne nach entgegengesetzter
Richtung angetrieben, und der Körper des Unglücklichen jämmer
lich zerrissen. Alle wandten voll Entsetzen ihre Augen ab von
einem so gräßlichen Schauspiele, das in der ganzen römischen
Geschichte das erste und letzte in seiner Art gewesen ist. Höchst
traurig war auch das Schicksal der Stadt Alba. Sie ward
geschleift, und der größte Thei! der Einwohmner nach Rom
abgeführt. Hier wies ihnen Tullns den Hügel Cälius zum
Wohnsitze an und zog diesen mit in das Gebiet der Stadt
Vierhundert Jahre hatte die ehrwürdige Mutterstadt Roms
gestanden, als dieser Schlag der Vernichtung sie traf. Frü-
her war sie das Haupt der latinischen Bundesstädte gewesen;
seit dieses gefallen, siährte Rom den Wunsch und die Hoffnung,
das erledigte Oberhoheitsrecht der Mntterstadt an sich zu bringen.
*) Roma interim crescit Albae ruinis , duplicatur civium numerus,
Caelius additur urbi mons. Livius I. 30. Übrigens darf man bei Alba
an eine gänzliche Schleifung wohl eben so wenig denken, als bei Mai-
land unter Friedrich I.
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169
tung der Vaterstadt an. Hinter der Mauer stellte er künstliche
Maschinen auf, mit welchen er große Steine und Balken, an
deren Ende ein ungeheueres Gewicht befestigt war, in die Schiffe
der Römer schleuderte und sie versenkte. Andere Maschinen faß-
ten mit schnell niedergesenkten Balken, welche die Römer ihrer
Haken wegen eiserne Hände hießen, die Galeeren, Huben sie
in die Höhe, wirbelten sie in der Luft umher, schüttelten die
Mannschaft hinaus und zerschellten zuletzt das schwebende Schiff
gegen die Mauer. Ein solcher Schrecken hatte sich der Römer
bemächtigt, daß, wenn sie nur einen von der Mauer herabhan-
genden Strick oder eine vorstehende Latte sahen, sie schleunigst
die Flucht ergriffen, schreiend, Archimedes richte seine Zauber-
maschinen gegen sie. Marcellus sah sich bald genöthigt, die ei-
gentliche Belagerung aufzuheben und die Stadt bloß von ferne
her einzuschließen. Ein Theil des Heeres verwendete er zur
Unterwerfung der abgefallenen Städte. Erst im dritten Jahre
(212) gelang die Eroberung von Syrakus. In einer stillen
Nacht, während die Einwohner, die am Tage zuvor unter Ge-
lagen und Zechen das Fest der Diana gefeiert hatten, im tiefen
Schlafe lagen, bestiegen die Römer mit Hülfe eines Verräthers
die Mauer und öffneten das Stadtthor, durch welches Marcellus
mit dem Heere hereindrang. Der größte Theil der Einwohner
wurde niedergehauen, unter diesen auch Archimedes. Er saß ge-
rade, in Nachdenken vertieft, bei seinen mathematischen Figuren,
die er mit einem Stabe vor sich in den Sand gezeichnet hatte,
als plötzlich ein Römer eindrang. „Zertritt mir die Cirkel nicht!"
rief er dem Krieger etwas finster zu; worauf dieser ihn nieder-
hauete. Marcellus aber ehrte den in Übereilung Erschlagenen
und gründte ihm ein Denkmal. Mit dem Falle von Syrakus
war die Eroberung Siciliens entschieden. Eine Stadt nach der
andern wurde unterworfen und bald die ganze Insel eine rö-
mische Provinz.
In demselben Jahre 212, in welchem die Römer Syrakus
eroberten, eroberte Hannibal durch List und Verrath die wichtige
Stadt Tarent, mit Ausnahme der Burg, welche in der Ge-
walt der Römer blieb. Der Besitz von Tarent führte sofort
den Abfall von Heraklea, Thurii, Metapontum und mehren an-
deren Städten herbei und entschädigte einstweilen für den Verlust
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auch, vermittels Maschinen, dem Jupiter im Donnern nach, baute
sich Tempel, ließ seine Statuen als Götter zur Verehrung in
denselben niedersetzen und war sein eigener Priester. Er wollte
sogar sein Pferd „Jncitatus", das er oft mit sich zur Tafel
führte, zum Cónsul ernennen. Zweimal wollte, er den Ruhm
haben, das Meer zu besiegen; das erste Mal, als er von Bajä
nach Puzzuoli eine mehr als vier Meilen lange Brücke schlagen
ließ; das zweite Mal, als er vom Ufer aus den Ocean zur
Schlacht herausforderte, und dann, nach seiner Wiederankunft
zu Rom, über denselben, mit Muscheln und Conchplien beladen,
triumphirte. Mit einer so unerhörten Tollheit verband er eine
eben so unerhörte Grausamkeit. Er begnügte sich nicht mehr mit
bloßer Hinrichtung, sondern ersann die ausgesuchtesten Martern.
Aus Mordlust wünschte er sogar, daß das ganze römische Volk
nur Einen Nacken haben mögte, um es mit Einem Hiebe ver-
nichten zu können. Kurz, der aberwitzige Wütherich verhöhnte
so lange Recht, Gesetz, Menschengefühl und Vernunft, bis zwei
Tribunen der Leibwache ihn erschlugen.
Da von dem ermordeten Kaiser kein Sohn vorhanden und
auch kein Nachfolger von ihm bestimmt worden war, so beabsich-
tigten der Senat und die Consuln, die Republik wieder herzu-
stellen. Allein die Garde verlangte einen Imperator, und
das Volk, längst an ein Oberhaupt gewöhnt, rief den Oheim
des Caligula, den Tiber ins Claudius zum Kaiser aus.
Claudius, ein alter schwacher Mann, der bisher in aller Stille
und ohne alle Ansprüche im Palaste bloß den Wissenschaften ge-
lebt hatte, gerieth bei dem Tumulte, den die Ermordung des
Caligula veranlaßt, in eine solche Angst, daß er sich versteckte,
und als einer von der Leibwache ihn fand, flehentlich um fein
Leben bat. Der Soldat aber führte den Bestürzten draußen in's
Lager, wo die Garde ihn als einen Nachkommen des Augustus
sogleich als Kaiser anerkannte, nachdem er ihr ein bedeutendes
Geschenk versprochen hatte. Das war das erste Mal, daß die
Truppen Rom einen Herrn gaben. Der Senat mußte dem ver-
einten Willen des Volkes und der Truppen nachgeben.
3. Claudius (41—54). — Dieser war fünfzig Jahre
alt, als er zum Throne gelangte, und schien von Natur aus be-
stimmt zu sein, regiert zu werden, nicht Andere zu regieren;
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Extrahierte Personennamen: Claudius Claudius Augustus Claudius_(
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recht, so habe ich es befohlen, sie sollen den Fidenatern in den Rcken fallen!" Diese List wirkte. Schrecken ergriff die Feinde. Zuerst nahmen die Fidenater die Flucht, weil sie frchteten, von den verrterischen Albanern wirklich von hinten berfallen und von ihrer Stadt abgeschnitten zu werden. Die Flucht der Fidenater zog auch bald die der Vejeuter nach sich.
Jetzt eilte Mettius in die Ebene hinab zum Tnllus und wnschte ihm Glck zu seinem herrlichen Siege. Tullus ver-barg seinen Ingrimm; er dankte dem Verrther auf das Freund-lichste. Dann lie er eine allgemeine Volksversammlung ans den folgenden Morgen ausrufen, in der er etwas vortragen wolle. Zugleich gab er seinen Hauptleuten allerlei heimliche Befehle. Mit Tagesanbruch eilten Alle, Albaner sowohl als Rmer, zum Tullus und stellten sich im Kreise um ihn herum. Aus Neugierde hatten sich ihm die Albaner am nchsten gestellt. Nun fing Tullus seine Rede an und schilderte die Treulos^ feit und Verrtherei der Albaner, die nicht auf seinen Befehl fortgezogen wren, sondern im Sinne gehabt htten, zu den Feinden berzugehen. Doch," fuhr er fort, schiebe ich nicht auf das Heer die Schuld, es folgte nur dem Befehle feines Fhrers. Mettius hier ist der Fhrer, Mettius der Verrther. Du sollst jetzt gerade so deinen Leib zur Theilung hergeben, wie jngst deine Gesinnung zwischen Rom und Fiden getheilt war!'- Und auf einen gegebenen Wink wurden zwei vierspn-nige Wagen herangefahren, und Mettius, quer ausgespannt, zwischen die Gestelle gebunden. Dann wurden die Pferde nach entgegengesetzter Richtung angetrieben, und der Unglckliche jmmerlich zerrissen. Alle wendeten ihre Augen ab von einen! so grlichen Schauspiele, das in der ganzen rmischen schichte das erste und letzte dieser Art gewesen ist.
Nach Alba waren unterdessen schon Reiter vorausgeschickt, das Volk nach Rom herbeizuholen. Jetzt wurden auch Fn^ truppen hingefhrt die Stadt zu schleifen. Traurig zogen die
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habschtigen Kauffeute htten lieber gesehen, da er ihnen aus Italien Geld zuschicke. So von seinen eigenen Mitbrgern verlassen, mute er durch Bndnisse mit fremden Vlkern, vor-zglich von icilien und Macedonien, sich zu verstrken suchen.
Seitdem der afrikanische Lwe aus seinem Winterlager von Capua aufbrach, verlie ihn mehr und mehr sein frheres Glck. Die Rmer, die sich unterde von ihrem ersten Schrecken erholt hatten, bewaffneten in der Roth sogar ihre Sklaven und whlten einen vortrefflichen Mann zum Anfhrer, Marcellus hie er. Sie pflegten zu sagen: Fabius war unser Schild, Marcellus ist unser Schwert!" Und wirklich gewann sein gu-tes Schwert einige bedeutende Vortheile der Hannibal, vor-zglich beim Ausfalle aus der Festung Nola, wo Hannibal zum erstenmal geschlagen wurde.
Marcellus erobert Syrakus (212). Aber alle diese Vortheile gaben noch keinen Ersatz fr den Verlust von Syrakus, der Hauptstadt der Insel Sicilien. Hannibal hatte sie den Rmern abwendig gemacht und mit sich verbndet. Vor allem mute jetzt Marcellus schleunigst nach Sicilien ber-setzen, um sie den Romern zu unterwerfen. Er griff sie mit einem furchtbaren Heere zu Wasser und zu Lande an und setzte alle Sturmmaschinen gegen sie in Bewegung.
Einem so heftigen Angriffe htte sie wohl bald unterliegen mssen, wre nicht ein Greis in der Stadt gewesen, der fast drei Jahre lang alle Angriffe der Rmer vereitelte. Es war der berhmte Mathematiker Archimedes. Frher hatte dieser in stiller Zurckgezogenheit der seine Wissenschaft nachgedacht und manche bewunderungswrdige Erfindung gemacht. Diese gebrauchte er jetzt, um seine Vaterstadt zu retten. Hinter der Mauer stellte er knstliche Maschinen auf, mit welchen er groe Steine und Balken, an deren Ende ein ungeheures Gewicht befestigt war, in die Schiffe der Rmer schleuderte und sie versenkte. Andere Maschinen faten mit schnell niedergesenkten
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sich vom Fischfang ernhrten, sahen bald mit Entsetzen, wie die Fische, ihre einzige Nahrung, immer mehr vom User weg in die hohe See zurckwichen. Dort ihnen beizukommen, schien unmglich; und sie geriethen in die hchste Noth. Mit Sehnsucht blickten sie hinber nach der schnen grnen Insel, die vor ihnen im Meere lag und allerlei Gensse versprach. Thiers sah man vom Strande muthig hinberschwimmen nach der rei-zenden Insel. Der Mensch versuchte zu schwimmen wie sie: aber der Weg war zu weit. Und konnte er auch die Insel erreichen, wie htte er zurckschwimmend Lebensmittel mit hin-berschaffen knnen fr Weib und Kind?
Und siehe! auf dem Meere schwimmt ein Baumstamm. Scharen von Vgeln setzen sich daraus, schiffen wie tchtige Seeleute daher und singen ein srhliches Liedchen zum Abschied. Da trgt der erfindungsreiche Mensch Baumstmme zusammen, verbindet sie durch Weidenruthen, bedeckt sie mit Thierfellen und bringt das erfte Flo auf die See. Nicht ohne Angst besteigt er das neue Fahrzeug und schiebt es mit einem langen Stabe vorsichtig weiter oder rudert es langsam vorwrts, wenn der Stab den Meeresgrund nicht mehr erreichen kann. Andere setzen sich schrittlings auf einen Baum und reiten, sich voraa-schiebend, durch das Meer dahin; noch andere hhlen ihn zu-vor durch Feuer aus und setzen sich in den weiten Bauch des Holzes. Das erste Wagstck gelingt. Man durchschneidet glck-lich die ruhige Wasserflche und betritt hier die schne Insel, dort an den Flssen das jenseitige fruchtbare Ufer. Die Mhe, die Angst ist hinlnglich belohnt. Reich beladen kehren sie zurck. Alles am Gestade jubelt den Kommenden entgegen. Der erfte glckliche Versuch erhhet den Much, weckt die Theil-nhme Anderer und bringt eine Verbesserung nach der anderen an dem Fahrzeuge hervor. Der Fisch, als bester Schwimmer, konnte hierbei zum Muster dienen. Das Vorder- und Hinter-theil spitzte man zu, damit es leichter die Wasserflche durchschneide. Statt der Flofedern band man Schaufeln als Nu-
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der zur Seite, durch welche das Schiff fortgeschoben wurde. Von diesem Schieben hat das Schiff (altdeutsch Schieb) vielleicht seinen Namen. Statt des Schweifes band man ein Steuerruder an den hintern Theil desselben. Um das Ueber-schlagen des Wassers zu verhindern, befestigte man an den Seiten dicht haltende Bume, in der Folge Bretter. Spter kamen auch noch Segel hinzu. Zufllig mochte einer sein na gewordenes Kleid auf dem Schiffe an Stben auseinander hn-gen, um es an der Sonne zu trocknen; und der Wind blies dagegen und beschleunigte die Fahrt. Hierdurch aufmerksam gemacht, suckte man durch ausgespannte Thierfelle, durch Mat-ten, aus Binsen geflochten, endlich auch durch ein langes Tuch den Wind sich zu Nutzen zu machen. Aber wie viele Unglck-liche Versuche mgen vorangegangen sein, um die Fahrt auf dem gefahrvollen Meere zu sichern! Von dem ersten Nachen, dem man sich anvertraute, bis zum groen Kriegsschiffe neuerer Zeit, welch' ein Riesenschritt des erfindungsreichen Menschen! Mit mehr als hundert Kanonen, mit tausend Menschen besetzt, stiegt dieses, Wind und Wetter trotzend, mit wehenden Flaggen und Wimpeln pfeilschnell ber's Meer. Ein einziger Druck der Hand des kundigen Steuermannes wirft es in einem Nu hierhin und dorthin. Die fremden Völker, die es zum erftenmale sahen, glaubten, eine groe Stadt komme an ihre Kste geschwommen; und die ragenden Masten erschienen wie Thrme. Anbere war-sen sich voll Ehrfurcht vor bemfelben nieer und verehrten es als ein hheres Wesen, als eine Gottheit! Als die Wilden an der Kste von Neuhouanb das erste Dampfschiff ankommen sahen, geriethen sie vor -Schrecken sst auer sich. Sie hielten es fr ein groes Seeungeheuer, das aus seinem hochemporgestreckten weiten Nachen einen bicfen schwarzen Hauch, wie eine Rauch-wlke ausstoe, die weithin den Himmel verdunkelte, und sie flohen voll Entsetzen vom Strande.
Mit ihren ersten Fahrzeugen wagten sich die Menschen freilich noch nicht auf die offene See. Sie hielten sich vielmehr
Weltn's Weltgesch. I. 30. Aufl.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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lichsten im Lande." Ihr frher so armes Lndchen glich nun-mehr einem schnen Lustgarten. Alle vier Stunden war eine Hauptstadt mit fortlaufenden Meiereien bis zu der folgenden. Jede Stadt mit ihrem Gebiete machte einen besonderen Staat aus, und die fnf greren, Sidon, Tyrus,- Aradus, Berydns (jetzt Beirut) und Byblus, eben so viele erbliche Knigreiche. Die drei elfteren bildeten zusammen einen Bundesstaat, der seine Verathungen hielt in einer von ihnen gemeinschaftlich an-gelegten Stadt. Diese erhielt deshalb auch den Namen Tripo-lis, d. i. Dreistadt. Sidon war anfangs das Bundeshaupt. Sie war berhaupt unter den zahlreichen Stdten des Landes die lteste. Schon den Patriarchen war sie als eine groe Stadt bekannt; in dem Segen des Jakob wird sie deutlich erwhnt. Berhmter, als sie, ja die berhmteste Handelstadt der Welt wurde nachher Tyrus, ettie Pflanzstadt der Sidouier, deshalb auch Tochter Sidons genannt. Zur Zeit David's stand Tyrus unter seinem Könige Hiram auf dem Gipfel seiner Macht. Und welches Leben in allen Stdten, an allen Ksten! Da flatterten die Segel, da schnurrten die Rder, da pochten die Hmmer; Alles lebte, Alles webte, Alles handelte, Städte und Ufer wimmelten von geschftigen Menschen. Man konnte Ph-nizien als den Markt der ganzen damals bekannten Welt an-sehen. Denn Alles, was damals die Menschen zur Nolhdurft sowohl, als zur Bequemlichkeit und zum Vergngen gebrauch' ten, kam fast allein aus der Hand der Phnizier. Von ihnen mochte wohl der Prophet Jsaias voll Verwunderung sagen: Wer sind die, welche fliegen, wie die Wolken, und wie die Tauben zu ihren Fenstern!"
Schade um dieses emsige, friedliche Vlkchen, da sein un-gemeiner Wohlstand die Habsucht und Eroberungslust der be-nachbarten kriegerischen Völker reizen mute! Seilt naher Untergang ward ihm von den Propheten Hesekiel und Jsaias vorhergesagt: Klaget ihr Schiffe von Tarsts! Daheim ijt Verheerung! Auf's Meer streckt Gott den Arm, und Reiche
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]